13. April. Fest des hl. Hermenegild, Märtyrers, + 584 in Spanien - Semidupl. - Farbe rot

 

Er war ein Sohn des arianischen Westgotenkönigs Leovigild, wurde auf Betreiben seiner katholischen Gattin und des hl. Leander katholisch und starb nach der Überlieferung als Märtyrer für die Wahrheit der Hl. Eucharistie, die er nicht von einem Häretiker empfangen wollte.

 

Quelle: Missale Romanum nach Pius V.

 

Betrachtung: Er starb für die Wahrheit der Hl. Eucharistie, die er nicht von einem Häretiker empfangen wollte

 

Diese Haltung des hl. Hermenegild ist bemerkenswert, scheint sie doch auf den ersten Blick die Kirchenlehre ungewöhnlich zu interpretieren. Auf jeden Fall werden wir durch sein Beispiel aufgerufen, uns damit auseinanderzusetzen. Dieser Heilige tat nichts Geringeres, als sein Leben für die Wahrheit der Hl. Eucharistie hinzugeben, indem er sie nicht von einem Häretiker empfangen wollte.

 

Betrachten wir zunächst die untrügliche Lehre der Kirche. Der Römische Katechismus des hl. Konzils v. Trient lehrt in Bezug auf die Gültigkeit der Eucharistiespendung, dass dasselbe gelte wie bei der Taufe. Dort heißt es in Nr. 25 "Der Ausspender kann durch seine Sündhaftigkeit die Kraft der sakramentalen Gnade nicht hindern", wenn er nur den Vorsatz hat, "das zu tun, was die Kirche bei dieser Ausspendung tut" und die rechte Form und Materie gebraucht, weil Christus selbst der Spender ist. Das sind die drei Mindestvoraussetzungen für die Gültigkeit des Sakramentes: materia, forma, intentio (Vgl. Röm Kat, II. Teil, Erstes Hauptstück, Nr. 25).

 

Hier muss bereits auf einen Irrtum hingewiesen werden: Viele verweisen heute auf den richtigen Ausspruch "Die Gültigkeit des Sakramentes ist unabhängig von der Heiligkeit des Priesters", vernachlässigen dabei aber, dass es nach unten hin nicht etwa eine unendliche Beliebigkeit gibt, sondern die erwähnte Mindestvoraussetzung für das Zustandekommen des Sakramentes: materia, forma und intentio müssen erfüllt sein ! Wenn also Gläubige meinen, bei einem Priester, der höchstwahrscheinlich - aufgrund seines Verhaltens und/oder gewisser Aussagen - nicht die richtige Intention mitbringt, trotzdem immer eine gewandelte Hl. Kommunion empfangen zu können, täuschen sie sich.

Zu Nr. 25 des Röm. Katechismus muss Nr. 26 hinzubedacht werden, wo in aller Deutlichkeit behandelt wird, dass einem unreinen Spender des Sakramentes ewiges Verderben und Tod droht. Auch wenn die Ausspendung des Sakramentes die Gültigkeitsbedinungen erfüllt hat, zieht sich der Priester die Todsünde zu, wenn er das Sakrament im Ungnadenstand spendet. Das "ex opere operato" (aus dem Werk getan) versichert zwar (im Falle der Gültigkeit) dem Gläubigen das Sakrament, der Spender selbst kann sich aber die Todsünde zuziehen.

 

Und an dieser Stelle  meldet sich  der hl. Hermenegild mit seinem Marty-rium zu Wort. Der Häretiker kann zwar gemäß Kirchenlehre ein gültiges Sakrament spenden, falls er wenigstens materia, forma und intentio erfüllt, aber er tötet seine Seele. Er isst und trinkt sich das Gericht, wie Paulus schreibt. Der hl. Hermenegild wollte dies wohl bedacht haben. Er ruft uns mit seinem Beispiel auf, bei heiligmäßigen und guten Priestern die Hl. Kommunion empfangen zu wollen, nicht bei solchen, denen wir eine Todsünde abringen müssten, um die Hl. Kommunion zu erhalten. Wie könnte uns das wahren Frieden schenken, wenn wir selbst das Leben erhalten und der Spender den Tod ? Ein Priester stirbt in der Seele, damit wir leben ? Das war nicht die Intention Jesu Christi, unseres Erlösers ! Gerade die Sehnsucht nach seinen Aposteln und allen seinen künftigen Priestern war es, die sein Gemüt am Gründonnerstag bei der Einsetzung der Hl. Eucharistie bewegt hatte.

 

Ich persönlich kann den hl. Hermenegild sehr gut verstehen und bin sogar davon überzeugt, dass er gerade heute ein sehr wertvolles Vorbild sein kann. Es sollte doch nicht so sein, dass wir die Barmherzigkeit Gottes bis an die Grenzen ausnutzen auf Kosten unserer Priester ! Das müsste jedem Gläubigen einsichtig und wichtig sein. Wir sollten genauso wie dieser Heilige unsere Priester schützen, indem wir ihren heiligen Stand dadurch ehren, dass wir Messorte aufsuchen, wo sich gute und heiligmäßige Priester befinden. Diese Erkenntnis führt uns zur nächsten Erkenntnis, dass dies an Orten der Tridentinischen Messe mehr gegeben sein dürfte. Hier gibt es keine Handkommunion ! Das alleine ist schon ein großer Priesterschutz. Auch der trid. Ritus ist ein Priesterschutz, weil er mit absoluter Sicherheit die richtige Form der Wandlungsworte beinhaltet (forma), um nur zwei von vielen Gründen zu nennen.

 

Ich finde, viele Gläubige machen es sich da heute zu leicht. Sie geben sich kaum eine Rechenschaft darüber, ob sie den Priester schützen, sondern schauen nur auf sich selbst. Sünde hängt mit Wissen zusammen. Wenn man so sehr ahnt, dass man im Grunde weiß, dass sich der Priester das Gericht trinken würde, warum geht man dann immer noch an diesen Messort und nicht woanders hin ? Der hl. Hermenegild hat für uns ein deutliches Zeichen gesetzt. Wir sollten es uns nicht zu leicht machen und seinen Anruf im Herzen bedenken. Das ist heute dringender denn je ! Schützen wir dadurch unsere Priester und fördern wir die Hl. Trid. Messe nach Pius V. !

 

Nur reine, gesalbte Priesterhände sind würdig, das Allerheiligste zu berühren !!!